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27 August 2005 (hol)
Fahrerportrait Formel BMW ADAC

Markus Niemelä - "Red Devil" from Finland

Das Ziel war hoch gesteckt am Saisonanfang. Nicht ein Platz in den Top 5 oder den Rookie-Titel hatte sich Markus zum Ziel gesetzt, nein, gleich der Gewinn der Meisterschaft in der Formel BMW sollte am Saisonende seine Vita schmücken. Grund dazu gaben die fünf Testtage im Winter, die auch seinen Mechaniker Armin Joerrß schwärmen ließen: Ich habe dieses Jahr einen richtig schnellen Finnen…

 

 


In diesen Tagen zeigte Markus Niemelä, daß seine Erfolge der Vorjahre keine Zufallsergeb-nisse waren, sondern einfach sein Talent wieder spiegelten.
Im März 1984 wurde der blonde Finne in Rauma geboren. Bereits mit fünf Jahren saß er zum ersten Mal im Kart, 1998 wurde er im Alter von vierzehn Jahren finnischer Kart-Meister der Kat. Raket. Nach dem Gewinn der finnischen Kartmeisterschaft Formula A, stieg er vom Kart auf ein Formel-Auto um und wurde 2004 sowohl finnischer als auch schwedischer Formula-Ford-Meister.

2005 wechselte er in die Formel BMW-Meisterschaft und ist seit Beginn der Saison beim Team Rosberg, bei dem er sich sehr wohl fühlt. Seinen Wohnsitz verlegte er daher nach Neustadt, um in der Nähe seines Teams zu sein. Konsequent verfolgt er sein Ziel, hält sich mit Radfahren fit und achtet sehr auf seine Ernährung, auch wenn er ab und zu einem Eisbecher nicht widerstehen kann.





Was den sympathischen Finnen besonders ausmacht, ist seine mentale Stärke. Nach einem Snowboard-Unfall 2001 war bei ihm eine Lähmung des linken Armes diagnostiziert worden, im Normalfall das Aus für eine Karriere im Motorsport. Nicht so bei Markus. Unermüdliches Training und eine unglaubliche Willenskraft machten das Unmögliche möglich und Gefühl und Muskelkraft bauten sich langsam aber sicher wieder auf.
Unterstützung für diese mentale Stärke holt sich Markus seit drei Jahren bei einem Psychologen in England. Lange und intensive Gespräche halfen ihm immer wieder auch nach erfolglosen Wochenenden wieder mental stark an den Start zu gehen. Eine ebenso wichtige Unterstützung findet Markus aber auch bei seinem Mechaniker Armin, der ihn vor jedem Rennen motiviert.








Wichtig vor allem in Hinblick darauf, daß Markus seit Anfang der Saison ohne seine Familie auskommen muß, die in Finnland geblieben ist.
In jedem Fall, auch wenn diese Saison bisher noch nicht optimal für Markus verlief, ist der junge Finne eine Bereicherung für den Motorsport und man kann für die nächste Saison nur hoffen, Markus wieder lachend durch das Fahrerlager laufen zu sehen.
Letztlich auf die Frage, warum aus Finnland immer wieder Ausnahmetalente im Motorsport auftauchen, wußte er jedoch keine Antwort…



 
 

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